„Mir lebn ejbig, mir sajnen do!“
Grundlage für dieses Buch waren die umfangreichen Publikationen von Friedel Moll, die auf seinen akribischen Recherchen als langjähriger Stadtarchivar von Zwettl beruhen. Um seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse nun einer noch breiteren Öffentlichkeit aufzuschließen, entstand die folgende Version der Familiengeschichte Schidloff, wobei die jüdischen Protagonisten ihr Schicksal in einer autobiografischen Darstellungsform mit realistischen Ergänzungen schildern.
Die aus Böhmen zugewanderten Mitglieder der Familie Schidloff wurden als jüdische Branntweinhändler in Zwettl zuerst ausgegrenzt und diskriminiert, danach, als die Nachfahren bereits besser beleumundet waren, von den Nationalsozialisten vertrieben und in Theresienstadt beziehungsweise in Auschwitz ermordet. Sämtliche Schicksale der 14 Familienmitglieder werden hier in Form von „Kreuzwegstationen“, die mit zeitgenössischen Presseartikeln und aussagekräftigen Fotos illustriert werden, nachgezeichnet. Auch eine frevelhafte Grabschändung in der Nachkriegszeit, die fünf „unschuldige Kinder“ der Schidloffs und andere jüdische Opfer betrifft, wird im Exkurs mit einem Interview und bisher unbekannten Aufnahmen aus Privatbesitz belegt.
Ilse Krumpöck
Mag. Dr. Ilse Krumpöck, geboren 1952 in Bregenz, Realgymnasium, Pädagogische Akademie Feldkirch, sechsjährige Lehrtätigkeit als Volksschullehrerin in Bregenz und Wien, Studium der Kunstgeschichte in Wien, ebendort langjährige Leiterin des kunsthistorischen Referates im Heeresgeschichtlichen Museum, zahlreiche Publikationen zu kunst- und zeitgeschichtlich relevanten Themen, Kuratorin diverser fachspezifischer und zeithistorischer Ausstellungen, Schwerpunkt: Kalter Krieg und Eiserner Vorhang, Beschäftigung mit zeitgenössischer Plastik, lebt seit 2008 als freie Schriftstellerin von sozialhistorischen Romanen und Sachbüchern (Hitlers Großmutter/2011, Findelkinder/ 2012, Pomatschka/2013, Die Gespielen des Erzbischofs/ 2014, Sittlich minderwertig!/2014, Das Nordlicht von Döllersheim/2014, Werwölfe im Waldviertel? Das Jahr 1945 im Granithochland/ 2015, Die Saat der Befreier/2015, Der Ungarnflüchtling 1956. Peters Weg von daheim nach Hause/2016, Der Glasveredler. Johann Joseph Mildner zu Gutenbrunn/2017) und humoristischer Lyrik (Pfeif drauf!!!/2013, Vielosovieh/2015) als begeisterte Aussteigerin auf der Suche nach dem Wesentlichen im Waldviertel/Niederösterreich.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.